Die Kunst, guten Honig zu machen

Bio-Imkerei „Beim Laangfeld“ in Nothum


Unser Sommer-Honig wurde mit einer Silber-Medaille ausgezeichnet.
Der Bienenverein hat 2018 zum zweiten Mal den nationalen Honigwettbewerb organisiert, welcher zum Ziel hatte, die Vielfalt und die Qualität des luxemburger Honigs zu zeigen und die Handwerkskunst der teilnehmenden Imker zu belohnen. Zuerst wurde jeder Honig im Labor analysiert. Anschließend vergab die Jury bei der Verkostung der Honige Punktwerte auf Aussehen, Geruch, Konsistenz und Geschmack. Während dem nationalen Bienentag am 28. November 2018 wurden die besten Honige Luxemburgs prämiert.

Unser 2018er Bio-Sommerhonig wurde mit der Silbermedaille ausgezeichnet.

Diese Auszeichnung sehen wir als eine Bestätigung u.a. unserer Bemühungen, den Bienen eine Vielfalt an Nahrungsquellen bereitzustellen, die nicht nur den Insekten zu gute kommt, sondern auch im Allgemeinen die Biodiversität in unserer unmittelbaren Gegend erhöht. Schon 2017 konnte unser Sommerhonig die Prüfer überzeugen und wurde mit einer Gold-Medaille gezeichnet.

    

Von der Wabe ins Glas.
Guter Honig darf nicht zu feucht sein, wenn er ins Glas eingefüllt wird. Die Feuchtigkeit soll unter 18 % liegen, da der Honig sonst im Glas anfängt zu gären (fermentieren). Deshalb messen wir mithilfe eines Refraktometers den Feuchtegehalt in jeder Honigwabe; beim Frühjahrshonig direkt am Bienenstand, beim Sommerhonig im Schleuderraum. Vorab wird das Refraktometer für die gerade herrschende Umgebungstemperatur kalibriert.

Liegt die Feuchtigkeit unter 18 %, so werden die Bienen vorsichtig mit einer weichen Bürste abgekehrt und die Honigwaben in eine leere Zarge gestellt. Ein Deckel verhindert, dass die Bienen wieder auf die abgekehrten Rähmchen fliegen.

Die Zargen mit den Honigwaben werden in den Schleuderraum gebracht und sofort entdeckelt. Da der Honig noch warm ist, läuft er gut aus den Waben heraus und der Schleuderraum braucht nicht geheizt zu werden. Dies schont die Umwelt. In unsere elektrische Schleuder passen vier Rähmchen, die je 5 Minuten in der einen und der anderen Richtung geschleudert werden. Danach werden sie gewendet, damit der Honig der anderen Seite extrahiert werden kann.

Der goldig-crèmige Honig läuft aus der Schleuder durch ein Sieb, das Wachsstücke, die während der Entdeckelung freigesetzt wuden, zurückhält in einen Behälter. Nach einem Tag Ruhe wird der Honig durch 15 Minuten langes Rühren mit einem Auf-und-Ab homogenisiert. Morgens und Abends wird von nun an der Honig 5 Minuten lang gerührt. Beim Frühjahrshonig setzt die Kristallisation nach knapp einer Woche ein, beim Sommerhonig dauert es schon mal einen Monat oder länger. Den Beginn der Kristallisation erkennen wir daran, dass der Honig leicht trüb und perlmutartige Schlieren entstehen. Das Rühren ist wichtig für die spätere gute Konsistenz (Crèmigkeit) des Honigs.

Wenn der Honig schon ziemlich dickflüssig ist, wird er von in die Gläser abgefüllt. Dies geschieht per Handarbeit; wegen der Zähflüssigkeit des Honig dauert dieser Vorgang abhängig von der Honigmenge mehrere Stunden. Die Gläser werden in einem dunklen Schrank bei kühlenTemperaturen (< 18 °C) gelagert. Die niedrige Lagertemperatur geährleistet, dass der HMF-Wert (Hydroxymethylfurfural) niedrig bleibt. Er entsteht bei der thermischen Zersetzung des im Honig enthaltenen Zuckers. Er ist ein Indikator für die Frische und Naturbelassenheit eines Honigs. Da unsere Honige sofort nach der Entnahme aus dem Honigraum geschleudert werden und sonst natürlich keine thermische Behandlung stattfindet, liegt der HMF-Wert bei den bisher ausgemessenen Proben sehr niedrig (< 4 mg/kg).